Lamellenrost Fassade

Designelement als Sichtschutz

Für eine neue Wohnungsüberbauung mit total 16 Mietwohnungen in Wetzikon konnte die SPRICH eine Ausschreibung im Submissionsverfahren für den Bereich Fassadenbau für sich gewinnen. Die E2A Architekten, welche das Projekt ästhetisch gestaltet haben, legten den Fokus bei der Fassade auf klappbare Sichtschutz-Elemente aus Lamellenrosten. Des Weiteren gehörten auch die Isolationsarbeiten, sämtliche Laibungsbleche, Staketengeländer sowie Vordächer und Abschlusstore für die Tiefgarage zum Lieferumfang der SPRICH bei diesem spannenden Projekt. Die Entscheidung des Bauherrn für die Zusammenarbeit mit der SPRICH wurde mitunter aufgrund der professionellen technischen Beratung und der Machbarkeitsanalyse mit kontinuierlichem Engineering getroffen.

Dabei fiel die Wahl des Gitterrostes am Ende auf einen Lamellenrost - ein Vollrost mit schräggestellten Querstäben, welcher sich ausgezeichnet als Sicht- und Sonnenschutz anbietet. Durch die Variation der Höhe der Lamellenstäbe (Querstäbe) und der Maschenweite kann die Durchsicht individuell angepasst werden. Ein weiterer Vorteil: die Ästhetik.

Die Lamellenroste sollten in jeweils 3-4 Einheiten als eine Art Jalousie dienen. Die Dreier-Elemente bestehen aus fixen Lamellenrosten, welche an den vorab montierten Wandkonsolen zum Teil eingehangen und verschraubt sind. An die Vierer-Elemente wurden höhere Ansprüche gestellt. Zwei von den Lamellenrosten sollten klappbar sein und als Sichtschutz für die Wohnungsfenster dienen. Ein besonderes Augenmerk legte der Architekt hierbei auf eine möglichst unsichtbare Befestigung der Elemente sowohl im geschlossenen, als auch im geöffneten Zustand.

Engineering inklusive Mock-Up
Bevor die Freigabe des Hauptauftrages erfolgte, konnten sich die SPRICH und der Bauherr darauf einigen, ein Mock-Up zu erstellen, welches dazu diente, die Montageabläufe als auch Optimierungspotential für die Schliessmechanismen zu eruieren. Auch diente das Muster als eindrückliches Anschauungsbeispiel für den Bauherrn, welcher sich das Endresultat seines Bauvorhabens nun genaustens vorstellen konnte.

In Zusammenarbeit mit dem Baumeister und Fensterbauer, wurde binnen kürzester Zeit das besagte Mock-Up erstellt und die Funktionalität der klappbaren Lamellenroste auf Herz und Nieren überprüft. Nach der gemeinsamen Begutachtung des Mock-Ups konnten nochmals kleinere Optimierungen und Bedürfnisse des Bauherrn in die Produktion des Hauptauftrags einfliessen.

Herausforderungen überwältigen
Unter anderem erarbeitete SPRICH eine eigens konstruierte Montagehilfe als Lösung für einen effizienten sowie sicheren Montageablauf aus. Dabei war das Gewicht eines einzelnen Gitterrost-Element von 80 kg Grund zum Anlass für diese Vorrichtung. Ein Viererelement der Lamellenroste war somit mit seinen knapp 320kg Eigengewicht nicht mehr von Hand händelbar.

Durch die Verwendung der Montagehilfe konnten die Kranzeiten massiv verkürzt werden. So wurden pro Tag circa 80 Rostelemente in die vorab montierten Wandkonsolen gehängt. Die Ausrichtung und Fixierung der einzelnen Lamellenroste erfolgte im Anschluss und konnte nun ohne die Mithilfe eines Kranes erfolgen.

Funktion: Klapp- & Schliessmechanismus
Die Lamellenrost-Einheiten bestehen aus zwei festen und zwei klappbaren Elementen. Die Öffnung/Schliessung der Lamellenroste erfolgt durch die drei an der Randeinfassung verschweissten Anschweissbänder, welche das hohe Eigengewicht der Roste auch im geöffneten Zustand problemlos auffangen. Die Verwendung von 3D-Scharnieren hat zudem den Vorteil der nachträglichen Anpassung: die Gitterroste können nachträglich 4 mm nach oben/unten oder 2.5 mm seitlich versetzt werden. Somit kann auch nach der Fertigstellung der Montage jederzeit auf die saisonalen Bedingungen wie Kälte oder Hitze eingegangen werden.

Zur Befestigung der klappbaren Elemente im offenen oder geschlossenen Zustand kamen sowohl Jalousie-Sperrstangen als auch Jalousie-Rückhalter zum Einsatz. Im offenen Zustand können die Jalousien-Sperrstangen in einem Clip verankert werden, so dass dieser nicht lose herunterhängt. So wird ein Klappern bei Sturm und Wind ausgeschlossen.
Auch haben die Sperrstangen den Vorteil, dass die Elemente einzeln und losgelöst vom Gegenstück geschlossen und fixiert werden können, was eine zusätzliche Anforderung des Bauherrn nach Begutachtung des Mock-Ups war.

Weitere Produkte
Zu unserem Rund-Um-Angebot im Bereich der Fassade zählten ebenfalls zwei Vordächer sowie zwei Gitterrosttüren (ebenfalls Lamellenroste). Für die Installation der Vordächer wurden vier Wandkonsolen inklusive  Stahlschwertern am Beton verschraubt. Als letzter Schritt erfolgte die vierseitig montierte Blechverkleidung inkl. eingelassener Regenrinne. Das Vordach ist nach vorne sowie im Bereich der Regenrinne leicht abfallend, so dass das Regenwasser problemlos abfliessen kann.
Die Türen bieten sowohl einen Zugang als auch einen Fluchtweg aus der Einstellhalle im 1. Untergeschoss. Die Gitterrosttüren wurden dabei mit einer Vierkantrohr-Einfassung versehen und mit dem Farbton NCS S2502-Y beschichtet. Die Türelemente haben dabei jeweils einen festen Bestandteil und einen Teil, welcher als öffnendes Türblatt dient.

Das Staketengeländer rundet unser Fassadenangebot ab und wurde als Absturzsicherung bei allen Fenstern eingesetzt. Damit der ästhetische Effekt in das Geländer übergeht, wurde dieses ebenfalls nach der Feuerverzinkung im gleichen Ton pulverbeschichtet. Das Geländer hat hierbei eine Höhe von 1050 mm ab Fertigboden und wurde in die vorab montierten Geländerkonsolen eingehangen und mit Hutmuttern fixiert und gekontert. Durch eine Art Bajonettverschluss im Obergurt konnte auch hier die Montagezeit auf ein Minimum reduziert werden.

Montage
Die Montage der Fassadenarbeiten erfolgte in mehreren Etappen und Teilabschnitten und erforderte ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen den Monteuren, welche die Metall-, Blech und Isolationsarbeiten untereinander abstimmen mussten. Im ersten Schritt erfolgte die Montage sämtlicher Wandkonsolen, welche später für die Montage der Geländer und der Lamellenroste benötigt wurden.

Nach erfolgreicher Montage aller Konsolen wurden die Fensterbänke bei allen Fenstern gesetzt und vorsorglich mit Floorliner für den weiteren Montageablauf geschützt. Im Anschluss konnte nun die gesamte Fassade teils mit XPS und Steinwolle isoliert werden. Bei den vorab gesetzten Wandkonsolen erfolgte eine Aussparung in der Isolation, damit die Lamellenroste später eingehangen werden konnten und die Feinjustierung noch gewährleistet war.

Im nächsten Teilabschnitt konnte nun die Montage der Lamellenroste mithilfe eines Pneukranes erfolgen, welches Stockwerk für Stockwerk von oben beginnend die Elemente einhängen konnte. Direkt im Nachgang erfolgte die Ausrichtung der Elemente und die Feinjustierung der Scharniere und aller Schliessmechanismen.

Als letzter Schritt konnten sowohl die seitlichen Laibungsbleche als auch das Sturzblech bündig mit den Lamellenroste montiert werden, so dass ein sauberer Übergang der Blecharbeiten zu den Lamellenrosten entstand. Damit die Arbeiten vollumfänglich abgeschlossen werden konnten, wurden alle Beschläge an den jeweiligen Lamellenrosten versehen. Die Montage des Staketengeländer vollendete den Leistungsumfang bei diesen äusserst spannenden Projekt der SPRICH.

SPRICH durfte den Kunden von A-Z begleiten: von der Beratung, über Testphase & Zeichnungserstellung, bis hin zur Produktion und Montage. Das Projekt wurde innerhalb von circa 20 Monaten realisiert

Technische Daten
Produkt: Lamellenroste duplexiert
Oberfläche: Stahl feuerverzinkt und beschichtet in NCS S 4020-B30G
Maschenweite: 44 x 22 mm
Schrägstellung: 45 Grad
Rostgrösse: 2290 x 735 mm
Geländer: Staketengeländer feuerverzinkt und beschichtet in NCS S 4020-B30G

Hardfacts 2
Lamellenroste: 484 Stk.
Staketengeländer: 92 Stk.
Wandkonsolen: 2000 Stk.
Vordächer: 2 Stk.
Einstellhallentore: 2 Stk.
Laibungsbleche: 432 Stk.
Schlaganker: ca. 4200 Stk.
Pneukran: 8 Tage
Projektdauer: Okt. 2021 – Juni 2023